Sonntag, 28. Oktober 2012

post für mr. unverbindlich.

Lieber Mr. Unverbindlich,

Wie soll man die Liebe finden, wenn man sich indirekt an jemanden bindet? Die Antwort ist ganz einfach. Man findet die Liebe nie, sondern sie findet einen. Dabei lässt sie sich in der Regel nie davon abbringen das sich eventuell eine andere Person in dem Leben des Menschen befindet. Sie zögert dann vielleicht kurz, aber sie setzt sich durch. So ist das nämlich mit der Liebe. Ich könnte jetzt lange und breit über die Liebe an sich und im speziellen schreiben, da ich mich mit diesem Thema schon aufgrund meiner Schreiberei intensiv beschäftigt habe. Liebe ist ein sehr großes Wort, mit dem viele Menschen viel zu leicht um sich schmeißen. Dabei definiert sie sich nicht ausschließlich durch die Schmetterlinge, sondern durch die Beständigkeit. Schmetterlinge vergehen. Wenn die Liebe danach bleibt, dann ist es etwas Wahres. Aber ich schweife ab.

Wenn ich von Gefühlen rede, dann rede ich von Empfindungen. Davon, was in einem drin ist. Genau zu einem Zeitpunkt in dem Ding, was wir Leben nennen. Jeder Mensch hat zu jedem Zeitpunkt Empfindungen. Diese sind schön oder eben schlecht. Manchmal ist es auch Gleichgültigkeit. Jedoch zähle ich für mich Gleichgültigkeit zu den negativen Empfindungen, da der Moment, in dem ich dieses Gefühl erlebe nichts Besonderes ist.
In dem Moment, in dem ich angefangen habe, nennen wir es mal krank, zu sein, habe ich ebenfalls angefangen zu versuchen die Besonderheiten zu sehen. Dabei war ich nicht auf der Suche nach großen Gefühlen und Feuerwerken, sondern einfach nach den kleinen Dingen im Leben, die mich mit Glück erfüllen. Dieses Glück findet sich manchmal in sehr banalen Dingen, wie der Moment, wenn die Sonne deine Nase kitzelt und du niesen musst. Ich habe in langer und harter Arbeit an mir selber gelernt genau diese Dinge schätzen zu lernen. Ich genieße solche Augenblicke. Ich genieße sie, weil ich weiß das es wirklich nur Augenblicke sind. Diese können im nächsten Moment schon vorbei sein. Genau wie das Leben an sich.

In diesem Moment habe ich auch begonnen mich nur noch mit Menschen intensiver zu befassen, die mich genau das tun lassen, fühlen. Das was du mit Frau J beschreibst, nennt sich Liebe. Es ist eine Form der Liebe. Ihr habt besondere Momente miteinander, die euch glücklich machen. Ihr könnt loslassen und es ist warm. Genau dieses Gefühl habe ich, wenn ich mit Menschen zusammen bin, die mir etwas bedeuten. Sei es mit meiner Seelenschwester oder dem besten Freund oder dem mitbewohnenden Ex oder eben mit dir. Ich sehe sie manchmal an und ich bin unendlich glücklich genau diese Person in genau meinem Leben zu haben. Dabei tut man sich gelegentlich weh. Das sind die Kurven. Denn nur wenn man liebt, kann man verletzten und auch verletzt werden. Und warum sollte ich mich näher mit Menschen befassen, die ich nicht auf irgendeine Art liebe? Der Schmerz dabei, der gehört ebenso zum Leben wie das Glück. Denn wie sollte man Glück zu schätzen wissen, wenn man nicht den Schmerz kennt?

 
Ob du mir das geben kannst was ich brauche? Momentan schon. Denn momentan bist du komischerweise der Mensch, der mir unendlich gut tut. Ich schaffe es mein Gewicht zu halten und nicht weiter abzurutschen. Ich habe keine Angst, keine Panik. Und das nicht nur wenn du an meiner Seite stehst. Es ist weil ich weiß das du in meinem Leben bist. Das wir dabei nicht nur reden, sondern es mehr ist als das, macht es für mich speziell, aber nicht kompliziert. Es ist die Art von Nähe, die ich momentan brauche. Auch wenn ich meine Witze über das Sex Thema mache, darum geht es nicht. Wenn ich das wollte hätte ich spontan 5 Nummern die ich anrufen könnte. Aber genau das ist es was ich vermutlich gerade nicht brauche. Es ist das jemand mich in den Arm nimmt. Meine Hand hält. Mir über die Backe streichelt. Und vor allem das ich dabei ich sein kann. Wenn ich normalerweise einen Mann kennenlerne, dann bin ich nicht ich. Ich versuche irgendwas zu spielen, was derjenige gerade toll finden könnte. Das ist bei dir nicht so. Ich erzähle auch nicht gleich mein ganzes Lebensdrama, doch dir habe ich vertraut. Das ist für mich im übrigen das Fallen lassen. Das ich mich nicht verstellen muss. Mit all meinen Macken und manchmal dummen Gedanken. Mit all meinem tolpatschigen Dasein und meinen kindischen Allüren.

Ich denke aber dabei nicht wirklich an morgen. Ich genieße die Magic Moments mit dir. Ob ich morgen jemand kennenlerne? Ob du morgen jemand kennenlernst? Ob wir irgendwann miteinander schlafen? Ob ich mich verliebe? Ob du dich verliebst?


Das sind alles Fragen, die ich nicht beantworten kann und auch nicht möchte. Denn ich weiß nicht ob es ein morgen gibt und wenn ich immer nur daran denke was wann eventuell passieren könnte, dann verpasse ich viele unglaublich schöne Dinge, die nicht nur mein Leben, sondern mich als Person bereichern. Ich verliere den Blick für das Kleine, das Schöne.


Was mich an deiner Aussage gestört hat ist nicht das du mich nicht schön genug findest. Es war die Ausschließlichkeit der Aussage. Man sollte nie Dinge ausschließen. Auch ich weiß nicht ob aus dem was ich momentan für dich empfinde irgendwann ein leuchtend bunter Schmetterling wird, aber ich schließe es nicht aus. Denn Schmetterlinge sind etwas sehr schönes und sie verdienen nicht das man sie ausschließt.

Schmetterlinge sind sehr scheue Tiere. Sie kommen nicht zu jedem und setzen sich auf den großen Zeh. Sie streifen auch nicht bei jedem sofort mit den Flügeln über die Backe.
Auch Schmetterlinge müssen herausfinden ob sie gerne zu jemanden gehen oder ob sie befürchten müssen das derjenige sie fängt und sie den Fliegestaub verlieren. 


Mit dem Bild möchte ich sagen das du nie deine Liebe findest, wenn du den Schmetterlingen keine Zeit gibst. Als wir noch jung waren, da haben wir uns eventuell spontan verliebt. Je älter man wird, desto mehr schaut man in die Tiefe bei einem Menschen. Desto mehr wägt man ab. Desto stärker prägen uns Erfahrungen. 

Ich verliebe mich zum Beispiel nie in die äußere Hülle, sondern immer in das was darunter ist. Und dafür braucht es immer extrem viel Zeit bis die erst Raupe zum Schmetterling wird. Denn die Hülle ist nicht das, was dein Herz wärmt, wenn es kalt ist. So wird auch die Person, die einem am Anfang nicht als die wunderschönste Person erschienen ist, zu der einen Person.


xpentesilea

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