Mittwoch, 23. Januar 2013

26 minuten.

das xpentesilea sitzt im büro und kämpft gegen die tränen. immerzu . die ganze zeit. deshalb weil sie da sitzt und nichts zu tun hat. keine aufgabe. weil sie 9 stunden an einem tag da sitzt und auf einen bildschirm starrt. sie hat 10 jahre in der gastro gearbeitet. arbeit ist für sie nicht schlimm. keine arbeit eine folter. und sie versteht es nicht wie die anderen um sie herum sitzen und stumpf nichts tun können. bis sie in die rente eintreten. nur weil das geld viel ist und zu viel arbeit anstrengend.
liebend gerne würde sie auf das geld verzichten und für weniger eine arbeit machen die sie fordert. die sie fördert. die sie ausfüllt und erfüllt. bei der sie auf die uhr schaut und es ‚schon‘ 5 ist, nicht ‚erst‘ 11.
liebend gerne würde sie den frust ebenso an der pforte zurücklassen wie die nicht vorhandene arbeit.
leider funktioniert das nicht und sie nimmt alles mit nach hause. den frust. die trauer. das permanente genervt sein. sie ist nicht lieb zu dem herzbuben. stöhnt wenn die mutter anruft. verdreht die augen bei dem gedanken daran noch irgendetwas anderes tun zu müssen als auf dem bett zu liegen und sich selbst zu bemitleiden.
wenn sie vor die tür tritt um eine zigarette zu rauchen lässt sie den kopf gegen die wand fallen und denkt darüber nach was sie tun soll. kündigen? trotz diesem unglaublich guten gehalt und nur mit der option irgendwo zu kellnern?
das herz schreit ganz laut ja und hüpft umher. es flüstert in das linke ohr das man das tun muss was einen glücklich macht, nicht das was einen absichert. das glück das höchste gut ist. das es neue optionen geben wird. und dann fährt dem herz der verstand über den mund. mit der bedächtigen stimme der weisheit trägt er dann vor: nein liebes xpentesilea das ist nicht die lösung. du bist jetzt 30. du kannst nicht immer weglaufen, musst auch mal eine unangenehme situation ertragen. du willst in den urlaub mit dem herzbuben. das kostet geld. du willst eine wohnung kaufen. das kostet geld. du willst irgendwann in nicht allzu ferner zukunft eine familie. das kostet geld und erfordert verantwortung.
dann betritt das xpentesilea das gebäude wieder, drückt auf den aufzugknopf und lässt den kopf hängen. nimmt das herz und schließt es weg, damit sie es nicht mehr hört. gibt dem verstand vorrang. geht zurück in ihr arbeitsleben. unglücklich.
sie braucht dringend ein patentrezept wie sie trotz der leere die sie 9 stunden am tag füllt erfüllt sein kann, sonst wird sie sich im dunkeln verlieren.
noch 26 minuten.

2 Kommentare:

  1. Nun, ein Patentrezept kann ich auch nicht bieten. Aber ich würde Blogposts schreiben, Blogs lesen, kommentieren, Mails schreiben... Damit könnte ich mich den ganzen Tag beschäftigen. :-)

    Wenn man Dich arbeitsmässig nicht auslasten kann, dann solltest Du eigentlich ohne schlechtes Gewissen Privates während der Arbeitszeit erledigen können - oder nicht?

    Schreib doch ein Buch! :-)

    Liebe Grüsse von einer, die jede Menge zu tun hat, aber die Freude an der Arbeit verloren hat und deshalb auch gefrustet ist im Job...

    Rosalie

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  2. liebe rosalie... danke für den tipp. ja, die 'blogarbeit' kann schon einige stunden füllen. leider keine 40-stunden-woche. aber ich werde genau heute deinen rat beherzigen und es so machen.

    danke...

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