Samstag, 7. Januar 2017

tag 1.

an diesem morgen bewegen das xpe viele gedanken. es ist erstaunlich wenn sie beboachtet wie viele dinge schon ihre reise durch ihren kopf angetreten haben seitdem sie wach ist. viele to-do dinge für den heutigen tag. solche, die einen in diesen stress versetzen, dem man täglich ausgesetzt ist. das xpe muss noch auf den markt. aber der freund schläft noch und wollte doch mit. aber es ist schon 09:30 uhr und sie müssen noch frühstücken und und und. das erzeugt dieses unangenehme gefühl von "man muss jetzt sofort tun" im bauch und löst bestimmt über kurz oder lang irgendeinen gottverdammten krebs im körper aus.

aber das thema, dass das xpe heute, wie so oft, am meisten durch den kopf gejagt ist, ist das das xpe ein mof ist, mof = mensch ohne freunde. begriff geprägt durch daniela katzenberger - die dem xpe genau aus diesem grund sympathisch war.
das xpe war früher ein sehr verschlossener mensch. serien im fernsehen und bücher waren ihre besten freunde. menschen ansprechen nicht so ihr ding. in einer großen runde voll unbekannter menschen fühlte sie sich unwohl und war meist still. in der schule war sie einzelgängerin. in der uni auch. obwohl es da ein wenig besser wurde. im ersten job nahm sie ihr mittagessen regelmäßig am arbeitsplatz ein, während alle in großer runde saßen und ihr mahl genossen. sie wirkte dann oft als arrogant auf andere, die nicht in der lage waren ihre unsicherheit zu verstehen.
es gab immer ein bis zwei menschen aus jedem lebensabschnitt, mit denen sie rumgehangen ist. manchmal war es auch eine ganze clique um die sich ihr universum für einen bestimmten zeitraum drehte. jedoch waren diese phasen irgendwann vorbei. menschen kommen. menschen gehen. diesen zustand hat das xpe immer mit viel wehmut betrachtet. hat bekanntschaften oft hinterhergetrauert.

dann kam das popleschen und das xpe wusste sie muss allein schon wegen ihr endlich offener werden. das hat sie probiert und als es gerade richtig anfing zu funktionieren war das popelschen aus dem krabbelgruppenalter raus. das xpe hat ein paar lose bekanntschaften aus dieser zeit mitgenommen. frauen die sie mit oder ohne kind einmal in zwei monaten trifft. jedoch hat sie nun einen weitaus besseren kontakt zu kollegen. sie isst jeden tag mit ihnen zu mittag. führt private gespräche. knüpft kontakte. sie ist im elternbeirat - früher eine undenkbare aufgabe für sie.

das xpe hat drei freunde, die schon immer da sind. die sogenannten besten freunde. ein mann. zwei frauen. die säulen ihres daseins. das licht wenn alles dunkel ist. und sie sind da. immer. in guten wie in schlechten zeiten. jedoch sind sie eben auch eingebunden in dieses familiending. zwei haben kinder und eine einigermaßen intakte partnerschaft - was man eben heutzutage so als intakt bezeichnen kann. das xpe ist allein. also nicht allein, sondern mit freund, aber eben auch einem am wochenende arbeitenden freund. und einem freund ohne soziale kontakte zu anderen eltern mit kindern bzw. überhaupt wenig menschen die sich mit dem xpe in ihrer landessprache unterhalten können.

deshalb fühlt sich das xpe ziemlich oft ziemlich einsam. verspürt den drang neue leute kennenzulernen und dann ganz viel mit diesen zu unternehmen. meistens entsteht dieses gefühl nach einer woche mit ziemlich vielen dates mit menschen in ihrem leben. mit eben den drei freunden und den mamis mit kindern die sie kennt. dann fällt sich in den wochen danach in ein loch der untätigkeit und fühlt sich sofort einsam. kann die zeit mit sich selber nicht genießen.

die neuen sozialen medien unterstützen dieses gefühl der leere. hat man nicht jeden tag eine gewisse anzahl von inspirierenden whatsapp chats, ist man doch wohl nicht dabei. nicht hip.

das xpe hatte im letzte jahr zwei bekannte die in einer ähnlichen situation waren wie sie. eine alleinerziehend und auch des öfteren in party laune. die andere auch mit einem schwarzen freund, ebenfalls frisch getrennt. beides hat nur bedingt funktioniert. am ende hat das xpe beiden den laufpass gegeben. die eine war zu vereinnahmend, die andere hat sich nur dann häufig gemeldet wenn es ihr gepasst hat. wie man sieht, waren dem xpe nähe und ferne nicht recht in diesen beiden bekanntschaften.

das xpe muss immer bestimmen wieviel nähe sie zulässt und wie viel abstand sie braucht. ganz individuell abgestimmt auf ihre inneres gefühl das sie gerade empfindet. wie viel ruhe und zeit für sich sie braucht und wie viel sie auf irgendwelchen parties dezent angetrunken rumhängen möchte.
ungeachtet dessen was andere gerne hätten.

das xpe ist eigentlich kein mof. sondern ein egoist. sie bestimmt und alle müssen nach ihrer pfeife tanzen.

das xpe muss das dringend abstellen.

tag 1. vor dem frühstück. aus einem gedanken wird eine erkenntnis. danke dafür.

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