Dienstag, 20. Dezember 2016

heilige nacht. stille nacht.

"mmmaaaammmaaaa". kreischt es verzweifelt wahlweise durch die wohnung, den supermarkt, den kindergarten. die stimmlage gleicht dabei einer heulboje. das popelschen hat bei dieser aktivität ein standfestes durchhaltevermögen. sie kann das stundenlang. das wort das danach kommt ist meist "hoch". gepaart mir einem gesicht zur grimasse verzerrt und ärmchen, die verzweifelt in die luft gereckt werden. dabei kann dieses kind seit 1,5 jahren sprechen und überrascht jeden mit ihrer wortgewandtheit. laufen kann sie auch. und die 15 kg die das kind wiegt muss das xpe hier nicht erwähnen.
momentan mutiert jedoch die 3 jährige tochter vom xpe wieder zu einem baby.

es ist anstrengend. es ist so unendlich anstrengend. das xpe merkt regelrecht wie sich die aggression langsam steigert und ihr dann regelrecht der magen vor wut weh tut. sie liebt ihre tochter. wirklich. aber sie hält es nicht mehr aus. nachts will das popelschen kuscheln. das xpe schläft nicht. noch weniger als sonst. für das xpe ist schlafen ein allein-projekt. es bedarf hier keiner teamarbeit.

nachdem sie heute morgen das popelschen in den kindergarten gebracht hat und 30 minuten brauchte um selbigen wieder zu verlassen musste sie erstmal im auto losweinen. einfach weil ihr die kraft fehlt.

sie könnte das popelschen heute eigentlich um halb 3 abholen. entscheidet sich jedoch ganz unmütterlich dagegen. sie möchte gern so wenig zeit wie möglich mit dem kind verbringen. zumindest im moment. sie wird 1,5 stunden länger arbeiten und dann hoffen das das popelschen früher ins bett geht. nicht wie gestern, um 9 nach einem 3 stündigen heulkampf.

und nein. das xpe gibt dem popelschen nicht zu wenig zeit und liebe. das xpe schuftet sich den hintern ab das sie an den tagen, an denen popelsalein bei oma un opa ist lang und viel arbeitet, damit sie an den anderen tagen ab 3 für ihr kind den entertainer spielen kann. vom wochenende ganz zu schweigen, an dem immer ein ausflug gemacht wird, gespielt, gesungen, gebastelt, gebacken, und alles was man sonst noch mit ge- machen kann.

sie zählt die tage bis das popelschen am donnerstag abend zu ihrem vater verschwindet. dort ist sie bis sonntag nachmittag. das xpe feiert innerlich ein kleines freudenfest. es ist wie weihnachten und das auch noch an weihnachten. das xpe wird einfach mal gesegnet nichts tun. nichts. sie wird ausschlafen und dann vielleicht eine runde sex mit dem freund haben. danach wird sie sich auf das sofa schleppen und in die glotze starren. stundenlang. zu essen gibt es raclette. vor dem fernseher. und vielleicht schafft sie es dann noch sich zur christmette aufzuraffen. herrliches fest!
es ist die heilige nacht und sie wird so schön still für das xpe werden.

2 Kommentare:

  1. Bitte kein schlechtes Gewissen, wenn du das popelschen länger im Kiga lässt.
    Ich schöpfe derzeit auch die vollen gebuchten 7 Stunden täglich aus, obwohl ich nüscht zu arbeiten habe, weil ich einfach feddisch bin, physisch (hier auch: 15 hampelnde, strampelnde Kilo!) und psychisch.
    Dass mein Kleiner mal beim Vater übernachten könnte, davon träume ich, das ist dem Typ dann doch zu anstrengend.
    Also genieß die "stille Nacht" :-)

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  2. Ich hoffe, ich darf trotz Kinderlosigkeit einen Kommentar abgeben. Du bist offenbar total erschöpft und das ist ja auch mehr als nachvollziehbar. Gut, wenn du wenigstens mal ein klein bisschen Luft bekommst, indem dein Kind dann eben so lange im Kindergarten bleibt wie es geht.
    In meinem Freundeskreis gehen auch die Eltern, die sich gemeinsam ums Kind kümmern und auch die, die deswegen sehr reduziert einer bezahlten Arbeit nachgehen, auf dem Zahnfleisch, wenn Trotzanfälle & Co. anstehen.
    Ich wünsch dir entspannte und erholsame Feiertage!
    Christine

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