Samstag, 11. August 2012

geschockt.

diese woche habe ich eine einladung zu einem sogenannten 'blogzug' erhalten. in diesem ding kann man seinen blog sozusagen für einen bestimmten zeitraum einstellen und bekommt somit mehr leser, bzw. kann auch selber blogs zum lesen finden. ich konnte nicht umhin mich ein wenig dort umzusehen und in ein paar blogs zu stöbern. und ich kann nur eins sagen... ich bin total schockiert. 

es sind viele junge mädchen die dort ihre tiefsten gedanken, sehnsüchte und hoffnungen der weiten welt zur verfügung stellen. viele davon haben ein irrsinniges talent zu schreiben. sie schreiben so gut, dass es mir die sprache verschlagen hat und ich grün vor neid in der ecke sitze. 

was mir aber wirklich zu denken gegeben hat sind die inhalte. da schreibt ein 16 jähriges mädchen von alkohol- und drogenexzessen. von sex ohne liebe. von narben, die sie sich zufügt. 'ich schreibe was ich will, also fickt euch'. mädchen berichten voller stolz von ihren abnehmerfolgen. davon, wie sie sich auf size zero herunterhungern und posten dazu furchtbare, gräßliche bilder, die man eigentlich nur aus den tiefen von afrika kennt. menschen, deren knochen nur noch von haut überzogen ist und die von einem jungen nicht mehr im geringsten zu unterscheiden sind.

was ist aus der jugend geworden? frage ich mich. wo ist sie hin, die unbeschwerte zeit, die man eigentlich haben sollte, bevor es richtig los geht im leben? bevor man sich gedanken über beruf, geld und das leben an sich machen muss. 

als ich jung was (lang ist es her) hatte ich meinen ersten sex mit 17. das erste mal alkohol getrunken habe ich mit 20. gut, ich habe danach mein leben sehr exzessiv gelebt und eine magersucht habe ich auch mitgenommen, aber meine jugend war nicht sooo schwer. nicht so freudlos. nicht so eintönig. ich kannte so etwas nur aus ganz krassen filmen wie 'kids'. jetzt ist aus einem film realität geworden. jetzt ist die jugend wohl so. schwer. düster. einsam.

und wieder einmal bin ich dankbar für meine jugend. in der wir auf bäume geklettert sind. am fluss gespielt haben. um 8 zu hause sein mussten. eine jugend, in der es kein internet gab, kein handy. als man verabredungen noch einhalten musste und nicht kurzfristig absagen konnte. als man sich noch briefe geschrieben hat. und als man noch geredet hat, anstatt sich einer namenlosen welt anzuvertrauen.

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