wenn das xpe an
den chef denkt fallen ihr spontan 1000 schimpfworte ein. aber es ist nicht nur
der chef. es ist der gesamte konzern, in dem sie arbeitet. diese verlogenheit,
mit der jedem mitarbeiter marketingwirksam vorgebetet wird das familie an
erster stelle steht und der mitarbeiter als mensch zählt und nicht als
arbeitsmaschine. ja, blöd nur wenn der mitarbeiter dann wirklich mal hilfe
braucht. wenn flexible strukturen gebraucht werden. der arbeitgeber schreit nach
flexibiltät bei den mitarbeitern und ist selbst so starr wie eis. rühmt sich
aber nach außen ein flexibles unternehmen zu sein. homeoffice. flexible arbeitsplätze.
pustekuchen. in der realität muss ein homeofficetag von dem vorgesetzten
genehmigt werden. wenn der einen nicht leiden kann oder ihm heute mal das
frühstücksei nicht bekommen ist, wird er ohne grund nicht genehmigt und nicht
einmal der betriebsrat kann etwas dagegen tun.
so saß das xpe
als alleinerziehende mutter vor wochen schon beim chef. verzweifelt, weil sie
mit dem büro in den 66 km entfernten elfenbeinturm umziehen muss und nicht weiß
wie sie beruf, kind und betreuungszeit des selbigen unter einen hut bringen
soll. die antwort des chefs war ganz lapidar und sehr business man mäßig „das
ist nicht mein problem“. also ging das xpe zur nächst höheren instanz. der cfo.
sie versprach hilfe und das xpe hatte alle hoffnung auf sie gesetzt. sie ist
jetzt in hipper teeniesprache einfach geghosted. sprich: sie hat sich einfach
mal gar nicht mehr gemeldet. das xpe fährt also momentan 5 tage die woche 132
km am tag zu ihrem arbeitsplatz und zurück. sie ist am rennen. immer nur. um das
kind pünktlich abzuholen. um noch schnell einkaufen zu gehen. um nachts die
wohnung zu putzen. einmal in der woche steht sie um 4 auf um auf 06:00 uhr im
büro zu sein. zwei tage die woche arbeitet sie 12 stunden. der chef lässt sie
aufgabenmäßig aushungern. sie reserviert nur noch hotelzimmer oder macht
reisekostenabrechnungen. oder getränkebestellungen. dafür hat sie bis zum
master studiert. aber vor allem fährt sie dafür 660 km in der woche. der chef
legt ihr brocken in den weg, die sind so groß wie die anden. am wochenende ist
das xpe heulend zusammengebrochen. konnte nicht mehr atmen. das popelschen war
da. das xpe handlungsunfähig. der druck macht sie fertig. jetzt werden alle
schreien sie solle sich doch einen neuen job suchen. ja, sie sucht. alleinerziehende
werden mit offenen armen empfangen!
Das kann doch alles nicht wahr sein?!
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