Donnerstag, 29. August 2013

gejammere.

das leiden des xpe hört nicht auf, aber es ist ein ende in sicht. ein ende in maximal 7 wochen. sie wartet voller ungeduld auf dieses ende. aber nicht ausschließlich um ihre tochter endlich in die arme schließen zu können. nein. das wäre zwar sehr romantisch, aber nicht die wahrheit.
es ist weil sie endlich wieder sie selbst sein will. ihren körper nicht mehr teilen möchte. das einzige was ein mensch komplett besitzt, sein körper, muss eine frau teilen. irgendwie ist das nicht so ganz fair.

mittlerweile ist ihr bauch so riesig das das xpe sich an gewissen körperstellen nicht mehr rasieren kann, nein, sie noch nichteinmal mehr sehen kann. so fühlen sich also extrem dicke menschen. sie wacht nachts regelmäßig für ein bis zwei stunden auf und dreht sich hin und her. so lange bis sie eine position gefunden hat, in der nicht wahlweise der bauch, der nacken, der rücken oder das steißbein weh tut. und dann wenn sie die position gefunden hat, dann muss sie pinkeln. ganz geil.

sie hat keine kleidung außer der umstandsmode, die ihr mehr passt. auch das schuhe zubinden ist mit einem bauchumfang von über 100 cm problematisch. schön das es genau jetzt den umschwung zum chuckswetter gab.

das erste was das xpe für den kreißsaal bestellt hat ist ein brötchen mit tatar. rohes fleisch. sie kann es nicht mehr abwarten.

um das ganze ein wenig zu beschleunigen wird das xpe ab dem ende der frühgeburtlichkeit anfangen jedes noch so mythenumwobene mittel zu benutzen um das einsetzen der wehen ein wenig zu beschleunigen. sie hat bereits einen tee mit himbeerblättern, den sie täglich literweise trinken wird. das rosmarinöl steht schon neben der badewanne. außerdem wird gevögelt werden das die wände wackeln. das xpe nennt diese phase liebevoll die austreibungsphase.

nein, das xpe hasst ihr kind nicht. sie liebt es wirklich. aus tiefstem herzen. aber sie ist und bleibt nunmal eine antimutter.

sag einfach ja.

und das hat das xpe gemacht. sie hat ja gesagt. zu einem heiratsantrag von dem herzbuben. es war der bisher schönste moment in ihrem leben. und das ist keine leere phrase. sie war sprachlos. ihr sind die tränen die wangen runterglaufen. vor glück. seitdem fühlt sie sich anders. dieses anders fühlen, dass viele nach dem ersten sex beschreiben hatte das xpe nicht. es kam viele jahre später. als sie einen heiratsantrag bekommen hat. von dem menschen, den sie aus vollem und ganzen herzen liebt.

Samstag, 10. August 2013

letzte worte an eine großartige frau.

gestern haben wir die großmutter des herzbuben beerdigt. das xpe mag den tod nicht. sie kann nicht damit umgehen. er kommt immer ganz hinterrücks und plötzlich. sie ist dann wie versteinert. hat angst sich falsch zu artikulieren, besonders den angehörigen gegenüber. sie weiß nicht was sie auf beileidsbekundungen antworten soll. fühlt sich als würde sie nicht dazugehören.

doch dieses mal hat sie eine andere art von todesschmerz erlebt. es war nicht so das sie damit umgehen musste, denn die wahrheit ist, sie hat die oma fast nicht gekannt. aber sie musste mit dem schmerz der menschen umgehen, die sie liebt. mit dem schmerz von dem herzbuben. vom schwiegervater. vom schwager. menschen, die zu ihrer familie geworden sind.
die tränen, die sie in den augen hatten, haben ihr im herzen weh getan. den halt, den sie bei ihr gesucht haben, hat sie so sehr gerührt, dass sie selbst das ein oder andere mal mit den tränen kämpfen musste. weinen konnte sie nicht. sie hätte sich blöd gefühlt, wenn sie um eine person weint, die sie nicht so gut gekannt hat. das ist was, was das xpe noch lernen muss. schmerz zuzulassen. öffentlich. tränen zulassen. denn sie haben nichts mit schwäche zu tun, sondern sind ein zeichen unendlicher stärke.

das xpe ist stolz darauf das ihre tochter den namen der großmutter tragen wird. denn an ihren nachkommen sieht man welch großartige frau sie war. dabei zählen nicht die taten, sondern die liebe und werte, die sie denen, die ihr nahe waren mitgegeben hat. und sie hofft, dass sie ihre tochter zu einem eben solchem menschen erziehen kann und das erbe würdig verteten wird.

Freitag, 2. August 2013

ein urlaub

wir haben uns an den händen gehalten. sind am strand spazieren gegangen. den sand zwischen den zehen. das meer, dass immer wieder die füße umspielt. 

delikates essen. jeden abend. wir zwei. an einem tisch. meeresfrüchte. pizza. pasta. tiramisu. dazu ein wein für dich und ein wasser für mich. dauernde konversation. ich, wie ich dich ansehe und mir warm wird und ich diese unglaubliche liebe spüre.

wir zwei in san remo. in imperia. in ventimiglia. auf dem markt. nicht nur auf einem. nein, auf drei. ohne das du genervt bist oder dich weigerst.

ein strand. zwei taucherbrillen. fische. steine. tiefblaues meer und über uns die sonne. an den händen halten und durch das wasser schnorcheln. hast du den bunten fisch gesehen? ja, den roten mit den blauen streifen.

in einem zimmer. ein bett. trotz hitze berühren wir uns. mal mehr, mal weniger. mal leidenschaftlich. mal zärtlich. ich, wie ich dich spüre. nah bei mir. neben mir. in meinem herzen.

einmal italien und zurück. 800 km. zwei stopps in der schweiz. unendlich viel glück. und liebe. ich, wie ich weiß, dass du und nur du zu mir gehörst. für immer. und ewig.