ich hab mir lange überlegt ob ich jetzt auch noch meinen senf zu dem thema "flüchlinge" abgeben soll und habe mich jetzt dafür entschieden.
lange habe ich mich aus der thematik rausgehalten und einfach nichts dazu gesagt. warum? weil das ja andere schon tun. bis ich dann heute einen wunderbaren blogbeitrag von der kuchenbäckerin gelesen habe und gedacht habe "stimmt, wenn alle so denken macht niemand den mund auf und gibt denjenigen, die so einen rotz von sich geben noch mehr bühne als sie verdient haben".
also hier mein senf. ich finde es sehr traurig das wir das thema "flüchtlinge" überhaupt als thema thematisieren müssen. es ist nämlich kein thema, es sind menschen. jeder einzelne ist ein mensch, mit einer mutter und einem vater, geschwistern, freunden und einer liebe für irgendjemanden. es sind keine dinge oder probleme, die zum thema werden sollten. sie haben alle namen und wenn man die "sache" schon "thematisiseren" will kann man ja gerne mal hingehen und jeden einzelnen menschen nach dem namen fragen um den anstand und respekt zu haben denjenigen direkt anzusprechen. wenn man dann nämlich den namen und die geschichte kennt ist der schwarze flüchtling nämlich nicht mehr nur ein flüchtling, sondern hat einen namen, ein gesicht und eine geschichte. ich wäre mal gespannt wer dann noch das maul aufreißen würde und irgendwelche hetzerischen parolen schreien würde. nur die anonymität der solzialen netzwerke und das damit verbundene geschriebene wort gibt solchen menschen überhaupt die möglichkeit sowas zu tun. in live verleiht den vermeintlich unterdrückten personen eine masse "mut", bei der sie einfach mitschwimmen und sich mit aufgeschnappten halbwahrheiten profilieren können.
wie oft höre ich die worte das es ja nicht um die ausländer geht die schon seit jahrzenten hier sind und in zweiter generation hier leben, sondern um diejenigen die jetzt, aktuell, neu in unser land kommen. ich erinnere mich aber noch an zeiten da war genau der ausländer, den die ganzen patrioten jetzt als einen neuen kämpfer an ihrer seite sehen ebenso neu hier und wurde genauso mit hass beschmissen wie diejenigen, die heute zu uns kommen. "aber den kenn ich ja." ja, äähhhmm, was denkt ihr wen ihr in 20 jahren kennt? den flüchtling, der heute kommt und hier mit euch wohnen möchte. welches haßbild sucht ihr euch denn dann?
ich muss jetzt hier nicht mehr erwähnen das uns niemand hier die arbeitsplätze wegnehmen wird, weil es einfach fakt ist das solange es noch so viele deutsche gibt die stolz in den medien verkünden das es mehr geld vom amt gibt als wenn man arbeiten geht und das es ja viel bequemer ist zu hause zu bleiben als seinen arsch hochzubekommen, solange brauchen wir diesen punkt gar nichtmal ansatzweise diskutieren. denn wer arbeit will bekommt die. vielleicht ist es dann nicht der mörder-geile-60.000 Euro-Job, aber wer sich für eine andere Arbeit zu fein ist und lieber die Steuergelder anderer verbrät, der soll an dieser stelle gefälligst die schnauze halten. aber das ist ein anderes thema und sollte hier nicht vertieft werden.
als ich freunden und bekannten erzählt habe das wir einen flüchtling aufnehmen werden da wir ein zimmer übrig haben das niemand nutzt haben mich komischerweise alle doof angeschaut. "ja wenn du nicht da bist?" ja was is dann? denkt ihr ernsthaft der trägt meinen fernseher und die kuscheltiere meiner tochter aus dem haus und vertickt alles bei ebay kleinanzeigen und das obwohl er weder ortskenntnis hat noch die sprache kann? oder denkt ihr er scheißt mitten in sein zimmer? ah genau, da liegt der punkt, zu uns kommen ja in euren augen keine menschen, die sicherlich in der lage sind nicht an den platz zu scheißen an dem sie essen und schlafen.
aber das es eine unglaublich bereichernde erfahrung sein kann einen menschen aus einer anderen kultur aufzunehmen und das man unendlich viel voneinander lernen kann, dass begreifen die leute nicht. anstatt sich mal frei zu machen und zu öffnen sperren sie sich mit dem hass den sie unnötigerweise in sich tragen für eine andere art der sicht auf dinge.
aber menschen die solchen hass schieben haben für sowas vermutlich sowieso keinen horizont, der reicht gerade mal von hier bis zur tapete.
was mir persönlich am herzen liegt ist das herz. das herz jedes einzelnen menschen, der durch verfolgung und krieg wunden mit sich getragen hat. ein herz das gekämpft hat bis es hier her gekommen ist. ein herz, dass sehr viel zu geben hat. ein herz, das im übrigen genau gleich aussieht wie das von rund 7 milliarden anderen auch.
Chapeau!
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