Mittwoch, 3. Juli 2024
angst.
leise schleicht sie. auf sanften pfoten. fast lautlos. kriecht langsam und sachte in das bewusstsein. nimmt besitz von gedanken und handeln. das man handelt wie jemand, der zu keiner handlung mehr fähig ist. unfähig einen gedanken zu fassen. zu greifen oder zu halten.
zunächst fängt es ganz klein an. die größe eines sandkorns an einem gedankenstrand. dann nimmt es eine welle mit in das weite meer. das meer als lebensraum, mal dunkel, mal hell. mal schäumend, mal sacht. das korn geht auf reisen. auf hoher see werden die wellen hoch. ein sturm zieht auf. es findet keinen sicheren halt mehr. der heimathafen zu weit entfernt.
ein zwicken. ein schmerz. vermutlich ganz normal. der gedanke macht daraus den nahenden tod. das ende. da bist du wieder. kamst leise und lautlos. auf sanften pfoten. bist langsam in das bewusstsein gekrochen. hab dich gar nicht bemerkt. ich war zu langsam. du zu schnell. den moment hab ich verpasst in dem ich hätte dich verscheuchen können. weglaufen können. du sitzt auf meiner schulter. flüsterst mal lauter, mal leiser. ich ignoriere dich. verleugne dich. wenn ich die augen zuhalte, vielleicht siehst du mich nicht. wenn ich denke das du nur noch ein flüstern bist, schreist du mir ins ohr. so laut das ich nur noch ein piepsen höre.
piiiiieeeeepppp. jetzt bist du unüberhörbar. schreist. tobst. bist überall. über mir. unter mir. bei mir. in mir. jede empfindung wird bis ins kleinste analysiert. paralysiert verharre ich. aushalten. durchhalten. atmen. ein. aus. ein. aus.
müdigkeit. plötzlich bist du still. ich habe dich erstickt mit einem dämpfenden helfer. oder ich habe es geschafft dich zu packen und einzusperren. wegzusperren. in mich rein. denn du mein bester freund bist immer bei mir. bist ein teil von mir. wohnst in meinem kopf. und wartest.
bis du das nächste mal kommst. leise schleichst. auf sanften pfoten. fast lautlos. langsam und sachte.
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