nach dem tod des besten ehemaligen mitbewohner freundes musste das xpe erstmal raus. raus aus allen dingen, die an ihn erinnert haben, somit auch ihren blog. zu oft hat sie hier von ihm erzählt. zu viel erinnerung verbarg sich in dieser herzensecke.
noch nie ist jemand gestorben den das xpe wirklich geliebt hat. und nein. sie möchte auch nicht das dies nochmal passiert. am besten nie mehr.
er ist jetzt einen monat tod.
am anfang hat das xpe versucht erklärungen zu finden. wie kann ein junger mann von 37 jahren einfach so sterben? an herzversagen. und das im krankenhaus. sie hat im kopf immer wieder den tag abgespult. das telefonat am morgen mit ihm, seine kommentare auf dem gesichtsbuch, das klingeln an der türe, die nachricht. sie musste unbedingt für sich herausfinden wann er gestorben ist. wie. was waren seine letzten sekunden? hatte er schmerzen?
jedes mal wenn sie das durchgegangen ist hat es ihr die kehle zugeschnürt. der gedanke an ihn hat ihr herz zerissen.
gedankenfetzen schwirren durch das vernebelte gehirn.
er, wie er anruft und "schnuuuupppsssiii" schreit. er wie er für sie da war und zugehört hat. immer, auch wenn es genervt hat. er als ihr freund und als ihr kumpel. als der mitbewohner. ein türkeiurlaub, 4 weihnachten, 4 geburtstage (dabei ein 30er), herzschmerz, glück, der zoo.
jedes mal begleitet von tränen.
die angststörung, die das xpe mit ihm überstanden hat meldet sich wieder. massiv und mitten ins gesicht. sie kann nicht atmen, ihr ist schwindelig. sie hat angst zu sterben, wie er. der einzige sicherheitsanker, den sie sich gelassen hat, nämlich das krankenhaus, ist weg. sie dachte immer das man ihr dort das leben retten könne. dies war ihr sicherer ort. aber das stimmt nicht. auch dort kann man sterben. einfach so. mit 37. da hat er ihr noch die letzte therapiesitzung verpasst der gute beste freund. nämlich mit dem tod in dem sicheren ort.
doch das xpe ist wieder aufgewacht. sie denkt mit einem lächeln an ihn. findet es schön das sie ihn hatte, für eine weile, in ihrem leben. sie kann zu seiner mutter gehen und sie in den arm nehmen. ihr eine starke schulter sein und zuhören. stundenlang. sie hat abschied genommen. irgendwann wird sie in die türkei zu seinem grab fliegen und eine blume niederlegen. und vielleicht kurz schimpfen das er sich einfach so schnell verpisst hat.
sie ist stärker geworden. an dem schmerz gewachsen. danke lieber freund dafür. dafür und das das xpe nun das leben noch ein wenig mehr schätzen kann.